Kamerun ist ein wahres Paradies für wild lebende Tiere. Das Land konzentriert die beste Fauna Zentralafrikas durch seine 9 Naturparks und andere zahlreiche Reservate. Es ist ein Schatz auf der Suche nach der Seele von Afrika. In der nördlichen Savanne leben Löwen, Giraffen, Elefanten, Nashörner, etc. Unten im Süden warten Wälder und Flüsse mit Gorillas und reicher Vogelwelt.
Das Relief Kameruns gliedert sich in eine räumlich mehr oder weniger ausgeprägte flache Küstenregion, die sich in einzelnen Schichtstufen zum Südkamerunplateau erhebt. Nördlich anschließend steigt das Niveau zur Adamaouahochfläche nochmals an. Weiter Richtung Norden fällt dieses zentrale Hochland zur Tschadseeebene hin wieder ab. Im Westen des Landes erhebt sich ein vulkanisches Bergland, Teil der sogenannten Kamerunlinie, einer vulkanischen Gebirgskette, deren Ausläufer bis in die nördlichen Mandaraberge reichen. Höchster und imposantester Gipfel dieses Gebirgszugs ist der 4095 m hohe Kamerunberg (Mont Cameroun, Mount Cameroon, Mount Fako, Mongo ma Ndemi), dessen Vulkanmassiv direkt aus dem Meer aufragt und der in den Jahren 1999 und 2000 mit Ausbrüchen in die Schlagzeilen geriet.
Die bedeutsamsten Wasserreservoirs Kameruns sind die westliche Bergregion und das Adamaouaplateau. Hier entspringen wichtige Flüsse Kameruns wie Sanaga, Wouri und Benoué. Sanaga und Wouri münden in den Atlantik, der Benoué bietet eine, in der Regenzeit bis Garoua schiffbare, Verbindung zum Niger. Während der wasserreiche Süden von vielen Flüssen durchzogen wird, sind die temporär wasserführenden «Mayos» (Fulfulde: Fluss) für den Norden des Landes typisch. Die großen Flüsse Sanaga und Benoué, wie auch deren Zuflüsse, sind für die Elektrizitätsgewinnung des Landes von großer Bedeutung, aber gerade die unzähligen mittleren und kleinen Wasserläufe sind für Fischfang, Kleintransporte oder Sandgewinnung unschätzbar wichtig.
An natürlichen Seen sind die Kraterseen des westlichen Berglandes und der Tschadsee zu nennen. Die beiden Vulkanseen Monoun und Nyos wurden durch plötzliche Kohlendioxidaustritte in den Jahren 1984 und 1986, die zu zahlreichen Opfern unter der Bevölkerung führten, als sogenannte «killer lakes» berühmt und berüchtigt.
Inzwischen läuft ein Entgasungsprojekts an den beiden Seen, betreut vom Physiker Michel Halbwachs von der Universität von Savoyen. Die Zukunft des Tschadsees, zu dem Kamerun momentan noch einen Wasserzugang hat, gerät aufgrund der zunehmenden Diskussion zu Klimawandel und humanitärer Krise wieder stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Kamerun verfügt über viele große Stauseen, deren Aufgabe zum einen in der Regulierung der Wasserstände von Sanaga und Benoué für die Elektrizitätsgewinnung liegt, zum anderen dienen sie vor allem im Norden als Wasserreservoirs für Bewässerungsprojekte und die Trinkwasserversorgung.
Videos zum Thema:
Mount Cameroon Race Überflug Sanaga
Das Überschwemmungsgebiet Waza-Logone Tschadsee
Klima- bzw. Ökozonen
Kameruns Klima ist tropisch, mit Anteilen an Äquatorialklima und tropischem Wechselklima (Klimaklassifikation nach Neef), hinzu kommen die Höhenstufen, die am Kamerunberg bis in die alpine Stufe reichen.
Eine differenziertere Klimaklassifikation (nach Koeppen) ergibt für Kamerun einen Bereich, der von immerfeuchtem tropischem Regenwaldklima im Süden (Douala) mit einer Trockenzeit von 0-2 Monaten, über sommerfeuchtes Savannenklima im Zentrum (Yaoundé) mit einer Trockenzeit von 3-5 Monaten, bis zum tropischen Trockensavannenklima im Norden (Ngaoundéré, Garoua) mit 5-8 Monaten Trockenzeit reicht.
Darüber hinaus gibt es klimatische Extremstandorte wie die Region westlich des Kamerunbergs, die mit enormen Regenmengen von über 11 000 mm/Jahr zu den niederschlagsreichsten Gebieten der Welt zählt.
Die lokalen Klimabedingungen sind von geografischer Breite, der Entfernung zum Meer und der Höhenlage abhängig.
Als Ökozonen sind die immerfeuchten Tropen mit tropischem Regenwald, die wechselfeuchten Tropen mit Feuchtsavanne und Trockensavanne und die tropischen Trockengebiete mit Dornsavannen vertreten.
Vegetationszonen, Flora und Fauna
Die Vielfalt der Öko- bzw. Vegetationszonen spiegelt sich in der reichen Tier- und Pflanzenwelt Kameruns wider. Eine Vielfalt, die auch immer wieder pharmakologische Überraschungen bereit hält. Einen Beitrag zum Erhalt dieses faszinierenden Artenreichtums Kameruns leisten viele Schutzgebiete, Biosphärenreservate und Nationalparks. Das Biosphärenreservat Dja, das schon 1987 ins UNESCO Weltnaturerbe aufgenommen wurde, der Korup und der Waza-Nationalpark sind nur einige Beispiele.
Die Mangrovensäume an der Küste zeichnen sich durch hochspezialisierte Pflanzen- und Tiergesellschaften aus.
Tiefland- und Bergregenwälder beherbergen zahlreiche, vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. verschiedene Primaten oder Baumarten. Je nach Feuchteregime finden sich unterschiedliche Savannenformen: von der feuchten Baumsavanne über Hochgras- und Kurzgrassavanne bis zur kargen Dorngrassavanne, die nur noch vereinzelt Bäume wachsen lässt. In den Nationalparks der Savannengebiete finden Elefanten, Giraffen, Löwen und verschiedene Antilopenarten Zuflucht.
Die Texte sind von Gudrun Riedel, mit acht Jahren Erfahrung in der Entwicklungsarbeit in Kamerun und Ruanda. Die Veröffentlichung der Länderinformationen auf unseren touristischen Seiten wurde mit der GIZ besprochen, weil das Länderportal abgeschaltet wurde.