Der kamerunische Saxophonist und Komponist Manu Dibango wurde 86 Jahre alt. Ein Zeichen für eine erfüllende künstlerischen Karriere. Der Künstler wurde als Papa Groove weltbekannt.
1933 wurde er in Douala geboren und kam mit 15 Jahren nach Frankreich. Er war inspiriert von Musikern wie Sidney Bechet und Louis Armstrong. Doch er entwickelte am Saxophon einen eigenen Stil des sogenannten Afro-Jazz. Er spielte in Belgien und vielen afrikanischen Ländern, darunter im Orchester „Le Grand Kallé et l’African Jazz“ in Belgisch-Kongo.
Soul Makossa heisst das Stück, das ihn 1972 weltbekannt machte und mit dem er weltweit auf Tour ging. Es inspiriert von einem kamerunischen Tanzrhythmus, in den sich ein charakteristisches Saxophon-Riff und eine Funk-Gitarre mischen, garniert von Sprechgesang. Dibango kritisierte öfters den Umgang der Plattenfirmen mit afrikanischer Musik im Pop – diese wollten damit Geld verdienen, aber keines dafür ausgeben.
Es ist eine Zwickmühle, was ist afrikanische Musik, wie schnell wird diese verwässert und wie können sich die vielen Musikstile entwickeln. Dibango hat in seiner langen Karriere mit vielen anderen grossartigen Musikern gearbeitet – in den sechziger Jahren mit Joseph Kabasélé, Dick Rivers und Nino Ferrer. Später nahm er in Jamaica mit Robbie Shakespeare and Sly Dunbar auf, komponierte Filmmusiken und spielte mit Fela Kuti, Herbie Hancock, Youssou N’Dour und Peter Gabriel. Dibango machte den Musikstil Makossa außerhalb Kameruns bekannt. Seiner Meinung haben sich Michael Jackson und Rihanna am Soul Makossa bereichert.
Die „New York Times“ hat Dibangos schillernde Persönlichkeit einmal mit den Begriffen „father figure, pop star, jazzman, composer, media personality and oral historian“ zusammengefasst. Er ist von allen etwas und ein grossartiger Künstler, der weiterlebt.
In Youtube findet sich viel zum ihm, zum Beispiel hier