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Erzählungen aus Kamerun

Ich habe zuhause eine grosse Tasche mit Geschenken. Da pack ich viele Dinge rein, die ich auf Flohmärkten erwerbe und später verschenke. Diesmal entdeckte ich das Buch «Warum das Schwein keine Hörner hat», Erzählungen aus Kamerun.

Hier wird das Buch beschrieben:
Warum das Schwein keine Hörner hat, Buch entwickelt mit dem Rietberg Museum

Auf der Zugfahrt habe ich die Geschichten gelesen. Sie stammen aus der Kamerun und werden dort von Generation zu Generation weitergegeben. Am Abend wird den Erzählungen unter den Brotbaum gelauscht. Verhaltensweisen von Tieren werden vermenschlicht und sollen die Fantasie stärken.

Ich kann mich an vier Geschichten erinnern, alle schön illustriert

  • eine Schildkröte, die behauptet stärker als der Elefant und das Nashorn zu sein und beide gegeneinander kämpfen lässt
  • eine Antilope und ein Hirsch, welche über ihre Schwächen erzählen
  • eine Fledermaus, die mal als Vogel, mal als Tier profitieren will
  • ein Schwein, das zu spät gekommen ist, um sich die Hörner abzuholen

Heute verlernen wir immer mehr das Geschichten erzählen. Die Erzählungen aus Kamerun sind eine Bereicherung. Gerne weise ich auf meine Idee mit Märchenreisen hin, schauen Sie mal auf diese Webseite.

Musiktournee in der Schweiz?

Auf einem Festival habe ich einen Künstler getroffen, der für Paco Mbassi, einem begnadeten Musiker und Instrumentenbauer aus Kamerun, eine Tournee in der Schweiz organisieren. Respekt vor der Webseite, da steckt viel Arbeit drin . Auf der Webseite wird das Projekt wunderbar vorgestellt.

Webseite: Viel mehr als Afro Musik

Im Jahr 2021 sollen die Konzerte in der Schweiz sein. Da steckt viel Engagement dahinter. Wegen den vielen Angeboten, gehört Herzblut dazu. Mit dem Beitrag hier will ich den Organisator ein wenig bekannt machen. So gibt es einen weiteren Link. Bei Gesprächen über Kamerun werde ich auf die Initiative hinweis

Viel Glück, Erfolg und Spass dir Dänu Extrem

Dexmusic
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Ein grosser Saxophonist und Komponist Manu Dibango

Der kamerunische Saxophonist und Komponist Manu Dibango wurde 86 Jahre alt. Ein Zeichen für eine erfüllende künstlerischen Karriere. Der Künstler wurde als Papa Groove weltbekannt.

1933 wurde er in Douala geboren und kam mit 15 Jahren nach Frankreich. Er war inspiriert von Musikern wie Sidney Bechet und Louis Armstrong. Doch er  entwickelte am Saxophon einen eigenen Stil des sogenannten Afro-Jazz. Er spielte in Belgien und vielen afrikanischen Ländern, darunter im Orchester „Le Grand Kallé et l’African Jazz“ in Belgisch-Kongo.

Soul Makossa heisst das Stück, das ihn 1972 weltbekannt machte und  mit dem er weltweit auf Tour ging. Es inspiriert von einem kamerunischen Tanzrhythmus, in den sich ein charakteristisches Saxophon-Riff und eine Funk-Gitarre mischen, garniert von Sprechgesang. Dibango kritisierte öfters den Umgang der Plattenfirmen mit afrikanischer Musik im Pop – diese wollten damit Geld verdienen, aber keines dafür ausgeben.

Es ist eine Zwickmühle, was ist afrikanische Musik, wie schnell wird diese verwässert und wie können sich die vielen Musikstile entwickeln. Dibango hat in seiner langen Karriere mit vielen anderen grossartigen  Musikern gearbeitet – in den sechziger Jahren mit Joseph Kabasélé, Dick Rivers und Nino Ferrer. Später nahm er in Jamaica mit Robbie Shakespeare and Sly Dunbar auf, komponierte Filmmusiken und spielte mit Fela Kuti, Herbie Hancock, Youssou N’Dour und Peter Gabriel. Dibango machte den Musikstil Makossa außerhalb Kameruns bekannt. Seiner Meinung haben sich Michael Jackson und  Rihanna am Soul Makossa bereichert.

Die „New York Times“ hat Dibangos schillernde Persönlichkeit einmal mit den Begriffen „father figure, pop star, jazzman, composer, media personality and oral historian“  zusammengefasst. Er ist von allen etwas und ein grossartiger Künstler, der weiterlebt.

In Youtube findet sich viel zum ihm, zum Beispiel hier

Diaspora in Deutschland – vor allem Studierende!

Als ich nach Vereinen zu Kamerun in Deutschland recherchierte, bin ich auf die Studie, der GIZ gestossen. Diese beschäftigt sich mit der Organisation von Kamerunern in Deutschland. Was mir auf den ersten Blick aufgefallen ist, die geringe Zahl der Interviews mit 17 und das es ausschliesslich Männer gewesen sind. 

Zu den Interviews fehlten konkrete Quellen, ich hätte mir gewünscht, ein Vereinsverzeichnis zu lesen. Wenig zum Alltag in Deutschland, aber interessant für mich, dass die meisten Kameruner zum Studieren kommen, das Abitur aus Kamerun ist anerkannt, diese Gruppe macht 29% der Migranten aus. 

In qualifizierten Berufen bleiben dann auch die Menschen, es gibt ausserhalb von Kamerun fast 5x so viele kamerunische Aerzte, als in deren Heimatland. Manche Experten verlassen gezielt das Land, doch hier konnte ich beim Lesen der Studie keine weiteren Details finden. 

Die Menschen lernen in Deutschland, ihre Meinung freier zu äussern und das nicht alles von oben befohlen wird. Sie lernen eine Zivilgesellschaft kennen, die freier ist und sind kaum mit Korruption konfrontiert. Das ist ein grosser Unterschied zu Kamerun. 

Nachdem ein Studium im Ausland mit Kosten verbunden ist, so die Annahme, dass viele aus der Oberschicht kommen. Sie sehen in Deutschland, wie das Leben funktionieren kann. Die meisten Kameruner sind sprachlich bedingt in Frankreich. Hier hatte ich schon auf viele Begegnungen hingewiesen. Ich konnte zwei Semestern in Nancy studieren.

Wie auch immer, diese Studie öffnet interessante Ansichten und ich stelle die gerne zum Download zur Verfügung.

Ein Lied über Kameruner

Dieses Lied wurde mit «Kamerun» aus zwei Gründen benannt. Zum einen reimt sich auf Kamerun das Wort tun, zum anderen ist es dreisilbig wie der Tannenbaum. Die Melodie ist angelehnt an das Lied «Oh Tannenbaum».

Es beschreibt die Lage, wo Menschen ein Land verlassen, Zuflucht finden und doch keine Aufgabe und Heimat haben. Manche Mentalitäten und Werte werden in der Schweiz oder Deutschland nicht anerkannt. Kameruner trinken gerne Bier, doch sollte Anerkennung wehrt.

Dafür müssen wir uns bewegen und begegnen
Hier geht’s zum Liedblatt «Kamerun»

African Mirror – Dokumentarfilm über Rene Gardi

Der Dokumentarfilm «African Mirror», den ich am Zürcher Filmfestival 2019 mir angeschaut habe, hat Ansichten zur Kolonisation und über das Denken früherer Generationen zur Diskussion gestellt.

Rene Gardi ist als Reisejournalist oft nach Nordkamerun gereist in die Berge von Mandarar. Die «Primitiven» hat er als freie Menschen gesehen, wie auch die Schweizer sich zu dieser Zeit betrachtet habe. Am liebsten hätte er es eingezäumt, für die Nachwelt erhalten. So erzählte er vom Leben und der Veränderungen und er zeichnete ein idealistisches Bild.

Die Kolonialherren haben Steuer erhoben für Strassen und Krankenhäuser. In der Nähe hat es kein Krankenhaus gegeben und an den Strassen hatte die Bevölkerung kein Interesse. Wenn keine Steuern bezahlt wurden, folgten harte Strafen, Häuser verbrannt und Ziege weggenommen. Die Missionare dachten zu helfen, aber die Menschen waren allein gelassen und nicht gegen Unterdrückung gewehrt.

Wenig Verständnis für andere Lebensweisen, wenig Zeit die Traditionen zu verstehen und voneinander zu lernen, Rene Gardi versuchte zu klären, brachte Kamerun näher. Es ist ein Kulturschock gewesen, die afrikanische Tradition verschwand und wurde von Waren aus Europa überschwemmt, heute sind es die Chinesen.

Quelle Reise als Anbieter von Pauschalreisen wurde vorgeführt, das nun alle fotografieren und sich niemand fragt, wie sich wohl die Afrikaner fühlen. Rene Gardi hat es verstanden, Kamerun in dieser Zeit einzufangen und viele Fragen bleiben.

Der Tagesanzeiger hat über den Dokumentarfilm einen Bericht verfasst, interessant sich die Kommentare der Leser
Artikel im Tagesanzeiger über African Mirror