Es ist ein generelles Problem, nicht nur für Kamerun, nicht nur Afrika, nicht nur für die Welt. Die Reiseveranstalter unterstützen die Initiative für Länderseiten kaum. Antworten sind selten, die Informationen sollen als Monopol dienen, damit Reisende nicht selber wählen können. Wir suchen im Netz die Beiträge, doch wäre es schöner, wenn die Reiseveranstalter Engagement zeigen, der Staat macht meistens nichts.
Mit einer Agentur aus Kamerun habe ich per Messenger geschrieben. Sie sind dreisprachig aufgestellt, die Webseite macht einen guten Eindruck, hat noch etwas Blindtext. Die Kommunikation scheint über Facebook zu laufen. Wahrscheinlich ist das Web in Afrika schwierig. Doch ich hatte für Hoteliers in Ghana Webseiten erstellt und das Hosting abgewickelt und nie was gehört. Die Voruteile vom faulan Afrikaner werden so verstärkt.
Ich suchte eine Organisation, die Kakaoreisen in Kamerun organisiert. Doch die Agentur wollte nur gegen Geld helfen. Ich könne ja selber nach Kamerun reisen. Die Mitteilungen wirkten auf mich zynisch und arrogant. «Viel Spass dabei», immer in guten Deutsch geschrieben, vielleicht steckte ein Exilkameruner dahinter. Hilfe für Kamerun «Viel Spass dabei», «hahaha, kein Projekt findet ohne Geld statt».
Im Internet habe ich zu den Unternehmen recherchiert und festgestellt, dass der Geschäftsführer, welcher seine Hilfe für den Tourismus für Afrika anpreist in Hamburg lebt. Dort hat er zumindest kein Unternehmen. Wahrscheinlich hat ihn die Realität eingeholt und er spürt, wie schwierig es ist, Geld mit Tourismus in Afrika zu verdienen.
Schliesslich hat er sich nochmals per Messenger gemeldet, nachdem ich ihn den Beitrag geschickt hatte. Im E-Mail entschuldigte er sich für den schlechten Eindruck. Er hat ein halbes Jahr Afrika bereist, mit vielen Reiseführern gesprochen und viel Geld investiert. Immer wieder musste er Reiseführer bezahlen, um an die Informationen kommen.
Doch warum sollen wir aus den Westen immer zahlen und Afrika macht die hohle Hand auf? Zumal die Forderungen öfters sogar höher sind, als was es im «Westen» kosten würde. Benzin z.B. ist in Afrika sehr teuer, obwohl es dort genug Öl gibt. Es stimmt Internet hat sich zu einer Gratisleistung entwickelt und Touristiker wollen Geld verdienen. Dieses Problem muss gesellschaftlich diskutiert werden. Es darf nicht sein, dass einige wenige Konzerne Profiteure sind und für die Informationsaufbereiter, wie mir nichts bleibt.